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1. Die alte Geschichte - S. 353

1872 - Münster : Coppenrath
353 feierte, kam unter Zeichen und Wundern der heilige Geist der die versammelten Jnger und strkte sie zur Verkndigung des Gesetzes des neuen Bundes. Und muthig traten sie nun auf und predigten das Evangelium des Gekreuzigten. Auf die erste Rede, welche Petrus zu Jerusalem hielt, lieen sich dreitaufend Juden taufen. Diese machten die erste christliche Gemeinde aus. Dann zogen sie, wie einst ihr Herr und Meister, von Stadt zu Stadt, von Flecken zu Flecken, und berall fand ihre beseligende Lehre freudige Bekenner. Zuletzt wendeten sie sich an die Heiden. Auch diese thaten Bue und lieen sich taufen. So entstand eine christliche Gemeinde nach der anderen. Schon zur Zeit der Apostel, d. i. der Abgesandten, weil sie zur Verkndigung der neuen Lehre in alle Lnder ausgesandt wurden, blhete das Christenthum, einer jungen Pflanze gleich, hoffnungsvoll in allen drei damals bekannten Erdtheilen auf. Ueber jede einzelne Gemeinde fhrte nach gttlicher Anordnung ein Vorsteher, Episcpus (woher unser Wort Bischof), die Aufsicht, welchen die Presbyter! (woher unser Wort Priester) und die Dia-tonen in der Ausbung der Pflichten des Priesteramtes unter-sttzten. Unter den Bischfen, die als Nachfolger der Apostel die obere Leitung der Kirche hatten, galten als die angesehensten die in den vier Hauptstdten des rmischen Reiches, in Rom, Alexandria, Antiochia und Jerusalem, zu denen spter auch der von Constantinopel kam. Jedoch der erste aller Bischfe und das Oberhaupt der ganzen Chri-stenheit war der Papst zu Rom, der seinen Namen fhrt von dem Worte Papa, welches Vater bedeutet. Von Rom aus strmte das Licht des Evangeliums nach und nach in alle Welt, und die Stadt des Romulus ward zur ewigen Stadt der Kirche. Christen Verfolgung. Jedoch fehlte es dem Christen-thume auch nicht an Verlumdern und Verfolgern, die in der Bosheit ihres Herzens die zarte Pflanze zu zertreten suchten. Christus hatte es seinen Jngern vorhergesagt. In Palstina Welter's Wcltgesch. 1 30. ufl. 23 I

2. Die alte Geschichte - S. 78

1872 - Münster : Coppenrath
E 78 quemlichkeit und Vergngen getroffene Vorkehrungen aufzuhei-tern und so den Unternehmungsgeist immer mehr zu beleben. 26. Entstehung der Jahrmrkte. Um eines groen Absatzes der Waaren sicher zu sein, merk-ten sich die Kaufleute die besonderen Zeiten, wann die Menschen in groen Haufen an einem und demselben Orte zusammen zu kommen pflegten. Solches geschah in der Regel an hohen seier-lichen Festen, an welchen weit und breit die andchtige Volks-menge nach der Stadt zu den Tempeln strmte, dort anzubeten und zu opfern. Woher dann der Hauptzug des Volkes seine Richtung nach den Tempeln nahm, da stand bis zum Eingange hin Bude an Bude, in unabsehbarer Reihe neben einander, mit den verschiedenartigsten und buntesten Waaren angefllt, da es eine Freude war, sie anzusehen. Sogar in den Vorhfen der Tempel standen oft die Kaufleuie aus. Wir lesen in den hl. Evangelien, da Christus einst aus dem Tempel des Salomo die Kufer und Verkufer vertrieben hat. Auch unsere gro-cn Mrkte oder Messen nahmen bei Kirchen und Klstern, wo das Volk zur Beiwohnung der heiligen Messe zahlreich sich versammelte, ihren Ursprung. Von einer solchen feierlichen Messe bekamen die damit verbundenen Mrkte selbst den Namen Kirch messen, oder Messen berhaupt. Auch der Name Send,, altdeutsch Synd, weiset hierauf hin. Dieser ist abzuleiten oon dem lateinischen Worte Synodus, d. i. Zusammenkunft. Es pflegte nmlich das eine ober das andere Mal im Jahre die Geistlichkeit eines Kreises sich in der Stadt zu oersammeln, um kirchliche Angelegenheiten zu berathen. Die hiermit oerbunde-nen Feste und Feierlichkeiten zogen oiele Fremde herber; und sogleich fand sich auch wieder der Kaufmann ein und stellte seine Waare oor der oorberwandernden Menge aus. Nicht onbers war es in den ltesten Zeiten. Die oielen und prachtoollen Feste der heibnischeit Götter gaben zu solchen Zusammenknften hufige Veranlassung. Dahin zogen dann 1

3. Geschichte des Mittelalters - S. 39

1872 - Münster : Coppenrath
- 39 feinem (Stte bis zum letzten Lebenshauche gedient zu haben. Seine Gebeine ruhen zu Fulda. Jedoch ging das schn begonnene Werk nicht mit ihm unter, fondern lebte fort und trieb immer neue Frchte. Die vielen errichteten Kirchen und Klster und die mit denselben verbundenen Lehranstalten waren eben so viele Pflanzschulen zu einer neuen Aussaat des Christenthums und verbreiteten Licht und Aufklrung rings um sich her. In den Kloster schulen lern-ten die Kinder Lesen, Schreiben, Rechnen die Anfangsgrnde aller Wissenschaften; auch Malen und Bildnerei. Es trieben die Mnche Handwerke und verfertigten Alles, was sie be-durften, Tische, Sthle, Krbe, Spaten und Netze. Von ihnen lernte der Landmann solche Arbeiten, verbesserte dadurch seinen Zustand, und seine schlummernden Krfte wurden geweckt und angewandt. Wlder wurden gelichtet, wilde Gewsser abgeleistet, austretende Strme eingedeicht, unfruchtbare Steppen in blhende Felder umgewandelt. Von den erfahrenen und ge-fittetemi Fremdlingen erhielt der Landmann fr feine Grten sdliche Smereien, Blumen und Bume, fremde Kornarten, die auch unter einem klteren Himmel gedeihen, und lernte von ihnen Kruter kennen, nahrhaft als Speise und heilsam als Arzneimittel. Der rohe, heidnische, int Kriegshandwerke wild aufgewachsene Deutsche wurde nach und nach ein gesitteter, christlicher Landmann. Dort, wo sonst die blutigen Altre des Wodan standen, erhob sich jetzt das Kreuz Christi, heilige Lieber erschallten zu des neuen Gottes Ehre. Von allen Seiten ertn-ten feierlich die Glcklein durch Walb und Flur und riefen die Neubekehrten zum gemeinsamen Gottesbienste. Bei den Kirchen und Klstern, wohin das Volk zur Beiwohnung der heiligen Messe zusammenstrmte, bitbeten sich Mrkte, die von der Messe selbst den Namen Messen bekamen. Um die Kirchen herum, die mit aller damals nur mglichen Pracht, weil sie Gotteshuser waren, aufgefhrt wurden, lagerten sich demthig die kleinen und niebrigen Htten der Menschen und erweiterten sich, Gott

4. Geschichte des Mittelalters - S. 112

1872 - Münster : Coppenrath
112 Wort nahm Heinrich alle schsischen Grafen bis auf den ein-zigen Otto von Nordheim gefangen, lie sie in verschiedenen Gegenden Deutschlands in Schlsser einsperren und ihrer Gter berauben. Durch ein so treuloses Verfahren reizte er den Unwillen und Zorn der Sachsen auf das Hchste. Da sie selbst sick nicht mehr zu helfen wuten, so wandten sie sich mit ihren Klagen an den Papst, den Vater der ganzen Christenheit, der eben damals mit Heinrich in grter Spannung lebte, weil an dessen Hofe geistliche Wrden und Pfrnden, ungeachtet aller Warnung, fr Geld vergeben wurden. 34, Der Papst Gregor Vii. Um diese Zeit sa Gregor Vii., frher Hildebrand genannt, auf dem ppstlichen Stuhle. Er war der Sohn eines Zimmermannes zu Savona in Italien. Er hatte sich dem geist-lichen Stande gewidmet und schon in dem Kloster zu Clgny durch strenge Sitten, hohe Gelehrsamkeit und tiefe Einsicht in die Angelegenheiten der Kirche vor allen so ausgezeichnet, da er bald aus dem Kloster nach Rom an den ppstlichen Hof berufen wurde. Hier lenkte er mit groer Umsicht und eiserner Festigkeit zwanzig Jahre hinburch alle Schritte der Ppste. Dann warb er selbst, fast wiber feinen Willen, zum Papste gewhlt und von Heinrich Iv. besttigt. Gregor wollte aber nicht das Oberhaupt einer verborgenen Kirche fein. Mit tiefer Betrbni sah er die mannigfaltigen Unorbnungen und Gebrechen seiner Zeit, von benen auch die Diener der Kirche sich hatten fortreien lassen. Die Fürsten, statt jenen Unordnungen und Gebrechen zu steuern und das Glck des Friedens unter ihren Vlkern bauerhaft zu begrn-ben, lagen in ewigem Streite mit einanber und vermehrten noch das Unheil. In biefer Zeit allgemeiner Verwirrung erhob sich der neue Papst Gregor Vii., um jetzt von feinem Einflsse Gebrauch zu machen, den er als Vater der ganzen Christenheit bei allen Vlkern hatte. Nunmehr wollte er selbst, als Stell'

5. Geschichte des Mittelalters - S. 114

1872 - Münster : Coppenrath
114 rmischen Stuhle verdanken und nur dem Papste den Eid des Gehorsams schwren. Hierber erhob sich ein gewaltiger Wider-streit der Fürsten, der bis zum Jahre 1122 fortwhrte. Diese scharfe Kirchenzncht schreckte schon die Geistlichkeit, als er noch auf das Strengste den Befehl erneuerte, da alle Geist-licheu frheren, oft umgangenen, kirchlichen Vorschriften gem unverehelicht bleiben sollten. Es war nmlich die uralte kirch-liche Vorschrift der die Ehelosigkeit der Geistlichen in vielen Gegenden ganz in Vergessenheit gekommen. Den verheiratheten Priestern schrfte er ein, ihre Weiber zu entlassen, wenn sie nicht ihrer Wrde wollten entsetzt sein. Denn der Diener der Kirche solle einzig Gott und seinem Berufe leben, ohne zerstreuende Sorgen um Weib und Kind. Nur die Lsung von irdischen Neigungen knne zu himmlischen hinanfhren; nur hierdurch knne vllig das Band gelset werden, das den Geistlichen noch an seinen Fürsten fessele, dessen er zur Versorgung seiner Kinder bedrfe. Den Laien verbot er anf das Strengste, die heil. Sakramente aus der Hand eines verehelichten Priesters zu empfangen oder irgend eine Gemeinschaft mit ihm zu pflegen. Gegen die Erneuerung dieses Verbotes erhob sich ein heftiger Widerstand, tu manchen Gegenden kam es sogar zu form-Uchen Aufstnden. Mehre Bischfe wandten sich an den Papst und erklrten, es sei ihnen unmglich, dieses bei ihren Geist-lichen durchzusetzen. Gregor blieb unerschtterlich fest. Jedem Widerspenstigen drohete er mit vlliger Ausstoung aus dem Schooe der Kirche. Und trotz allem Widerstande, trotz allen Schmhungen wurde von nun an das ehelose Leben der Prie-ster, Clibat genannt, allgemein wieder eingefhrt. Noch hatte Gregor sein Ziel nicht erreicht. Denn die Kirche sollte nicht nur frei und unabhngig werden von der weltlichen Macht, sondern sie sollte auch die Gewalt und die Oberaufsicht der de.i Staat selbst führen. Dem Papste sollten Kaiser und Könige und Fürsten mit etiler ihrer Macht unterworfen fein. Er erklrte ffentlich: der Papst fei als Nachfolger des heil. Petrus I

6. Geschichte des Mittelalters - S. 132

1872 - Münster : Coppenrath
132 Zu schtzen. Kaum sicher in ihren neuen Eroberungen, frchteten sie der fremden Wanderer groe Menge. Whrend des Gottes-dienstes strzten oft ganze Haufeil jener Barbaren in die Kirchen, bertubten mit wildem Lrm die frommen Gebete und Gesnge der Christen und besudelten schamlos die hl. Altre und Gefe. Die Diener der Kirche wurden gestoen und ge-schlagen, selbst der ehrwrdige Patriarch von Jerusalem wurde einst bei seinen grauen Haaren vom Altare hinweggerissen, um fr seine Loslassung ein hohes Lsegeld zu erpressen. Strenger als je forderte man von den Pilgern, deren Vermgen durch die weite Reise fast immer schon erschpft war, eine hohe Abgabe fr die Erlanbni, Jerusalem zu betreten. Die Einwohner der Stadt konnten nicht Jeden untersttzen, und so sah man die Pilger zu Tausenden vor den Thoren liegen und alle sehn-suchtsvoll die Hnde ausstrecken. Im Angesichte des ersehnten Heiligthnmes verschmachteten viele vor Hunger und Ble, ohne es je zu betreten. Jntmer lauter und dringender wurden die Klagen in Europa der die Leiden der Pilger. Selbst der griechische Kaiser in Constantinopel bat den Papst Gregor Vii., die abendlndischen Fürsten zum Beistnde gegen den bermthigen Feind des christlichen Glaubens aufzufordern. Allein der Streit, in welchen er damals mit dem deutschen Kaiser verwickelt war, lie ihm keine Zeit, an die Befreiung des heiligen Landes zu denken. 42, Petcr von Amiens. Um diese Zeit, im Jahre 1093, trat die Wallfahrt an Peter von Amiens, einer Stadt im nrdlichen Frankreich. Frher war er Einsiedler geweseu, hatte aber dem abgeschlosse-nen Leben wieder entsagt, weil es sein feuriges Gemuth nicht befriedigte, und war Priester geworden. Er war nur klein und unansehnlich von Gestalt; aber ans seinem hageren Gesichte leuchtete ein Paar Augen hervor, die wie Sterne blitzten, wenn er seine Rede begann. Ein unwiderstehlicher Drang seines Ge-mthes trieb ihn hinaus zur Fahrt nach dem heiligen Lande. i

7. Geschichte des Mittelalters - S. 194

1872 - Münster : Coppenrath
194 Ordenstracht war ein schwarzer, mit einem achtspitzigen weien Kreuze bezeichneter Mantel. Lange behauptete sich dieser Orden durch Eintracht und Tapferkeit siegreich gegen die Waffen der Saracenen. Nach dem Verluste des heiligen Landes lieen sie sich auf der Insel Cypern, und als sie auch hier von den Trken vertrieben wurden, auf Rhodns nieder (1310) und erhielten hiervon auch den Namen Nhodiser-Ritter. Lange und Helden--mthig verteidigten sie dieses Eiland gegen die sich immer weiter ausbreitenden Feinde und machten ihren Namen auf dem ganzen Meere furchtbar. Als sie aber endlich auch hier vertrieben wurden, schenkte ihnen im Jahre 1530 der deutsche Kaiser Karl V. die Insel Malta. Hiervon erhielten sie den Namen Malteser-Ritter. Aber auch diese Felseninsel bot den vom Schicksale hart verfolgten Rittern keine bleibende Sttte dar. Im Jahre 1798 eroberte sie der nach Aegypten segelnde Ober-consul Bonaparte, und wenngleich sie zwei Jahre spter den Franzosen von den Englndern wieder entrissen wurde, so ward sie doch den Johanniterrittern, deren Orden in der letzten Zeit keinen gemeinntzigen Zweck mehr hatte, nicht wieder ausgeliefert. Der Orden nahm darauf seinen Hauptsitz zu Catania auf der Insel teilten. Jetzt besteht derselbe nur noch dem Namen und den ueren Zeichen nach. Der Orden der Tempelherren entstand erst nach der Eroberung Jerusalems, im Jahre 1118, und war ganz kriege* risch. Er wurde von neun franzsischen Rittern gestiftet, diel sich zu dem Zwecke vereinigten, die Pilger durch Palstina zu begleiten und sie mit bewaffneter Hand gegen die Anflle der Unglubigen zu schtzen. Balduin, König von Jerusalem, rumte ihnen eine Wohnung auf dem Platze ein, wo sonst der Tempel Salomo's stand. Hiervon bekamen sie den Namen Tempelherren oder Templer. Auch der sptere Hauptsitz oes Ordens in Paris trug den Namen Tempel. Der Papst verlieh ihnen den Vorzug, als Sinnbild ihres blutigen B6-rufes ein rothes Kreuz auf ihren weien Mantel zu heften-

8. Geschichte des Mittelalters - S. 195

1872 - Münster : Coppenrath
195 Ungewhnlich schnell stieg das Ansehen dieses Ordens, der grtenteils aus Franzosen bestand, und er gewann durch reiche Mitglieder und fromme Vermchtnisse ansehnliche Besitz-thmer. Aber der groe Reichthum, die Macht und das An-sehen dieses Ordens weckten ihm viele Feinde, welche die schwe-ren Verirrungen einzelner Mitglieder dem ganzen Orden zur Last legten. Der habschtige König Philipp der Schne von Frankreich lie pltzlich, im Jahre 1309, alle Tempelherren in Frankreich verhaften. Er legte ihnen die unerhrtesten Ver-brechen zur Last, an die sie gar nicht gedacht hatten, und durch jede Art von Grausamkeit wollte er sie zum Eingestndnisse der angeschuldigten Verbrechen zwingen. Viele wurden auf die Fol-ter gespannt, andere lebendig verbrannt. Die meisten Gter des Ordens ri der König an sich; den Tempel in Paris whlte er selbst zu seiner Wohnung. Der Papst Clemens V. hob nach lngerem heftigen Anbringen des Kniges den Orden auf (1312), doch ohne das Verdammungsurtheil der ihn auszu-sprechen, obgleich Der König dies wieder und wieder beantragt hatte. Auch der deutsche oder Marianer-Ritterorden hat den Kreuzzgen seine Entstehung zu verdanken. Schon im Jahre 1128 war in Jerusalem ein deutsches Hospital unter dem Schutze der Jungfrau Maria fr die Pflege deutscher Pilger errichtet worden. Aus den Teilnehmern an dieser frommen Stiftung hatte sich bereits eine Art von Ordensoerbindunz gebildet. Nach dem Verluste Jerusalems an Saladin (1187) verlie dieser Brderverein die h. Stadt und begab sich in das Lager der Kreuzfahrer vor Accon. Mitleidige Kaufleute aus Lbeck und Bremen schlugen hier aus Schiffsegeln Zelte auf fr deutsche Kranke, deren Pflege die Marianische Bruderschaft bernahm. Dieser schne Eifer bestimmte hier den Hohenstaufen, Herzog Friedrich von Schwaben, jenen Verein zu einem Ritterorden zu erheben, der die Hauptzwecke der beiden andern Orden vereinigte. Dieses geschah im Jahre 1190. Die Ordensbrder muten 13*

9. Geschichte des Mittelalters - S. 212

1872 - Münster : Coppenrath
212 Fast zu gleicher Zeit wurde der Dominicaner- oder Prediger-Orden gestiftet. Der Stifter desselben ist der h> Dominicus, aus einer adeligen Familie 1170 zu Calaroga in Altkastilien geboren, seit 1199 Priester und Canonicus an der Domkirche zu Osma. Auf einer Reise, die er mit seinem Bischfe im sdlichen Frankreich machte, sah er mit innigem Mitleide, wie hier, in dem Gebirge der Sevennen, besonders um die Stadt Alby herum, aus Mangel an guten Predigern so viele Christen in manchen Stcken von den Lehrstzen der Kirche ab-gewichen waren und verderbliche Grundstze verbreiteten. Man nannte die Verirrten A l b i g e n s e r. Dominicus entbrannte von heiligem Eifer, die irrenden Brder in den Schoo der Kirche zurckzufhren. Darum verband er sich mit mehren gleichgestnnten Mnnern zu dem menschenfreundlichen Geschfte, berall umherzureisen und die irrenden christlichen Mitbrder zum katholischen Glauben zu bekehren. Damit war der Grund zu einem neuen Orden gelegt. Wie der Franciscaner-Orden, so whlte auch dieser sich die vollstndige Armuth, so da die Mnche nur von ihrer Handarbeit und von den milden Gaben der Glubigen lebten; daher wurden sie Mendkanten (Bettler) genannt (von dem lat. Worte mendicare d. i. betteln)-Zu dieseu beiden Mendicanten-Orden, die vom Papste besttigt und mit manchen Vorrechten vor den Weltgeistlichen ausge* stattet wurden, kam als dritter der Karmeliter-Orden der nach Europa verpflanzten Eremiten vom Berge Karmel in Palstina (1247), und noch etwas spter als vierter der Augustiner - O rden (1256), indem sich Einsiedler nach der Regel des h. Augustinus zu einem Klosterleben vereinigten Die meisten dieser Orden, wenn sie auch noch so arm und ein* fach lebten, theilten ihr Brod mit den Armen und Fremden, besonders zur Zeit der Huugersnoth, und hielten den Geist der Stiftung durch regelmige Versammlung ihrer Vorsteher anf^ recht. Die Klster selbst standen in enger Verbindung und strenger Unterordnung. Jede Provinz hatte zur Aufsicht ew gemeinsames Oberhaupt, Provinzial genannt. So war das

10. Geschichte des Mittelalters - S. 205

1872 - Münster : Coppenrath
L Juju K i.;,;ip 205 mchtigen Adel zu haben. Dieser sah deshalb mit neidischen Augen auf den Reichthum und Glanz der Städte herab, beob-achtete genau ihr Treiben und Thun und suchte auf alle Art ihrer Freiheit Abbruch zu thun. Allein die Brger hegten diese wie das kstlichste Kleinod des Lebens. Zu ihrer Ver-theidigung bte sich Jeder im Gebrauche der Waffen. Ueber-| Haupt war in den damaligen unruhigen Zeiten die ganze stdti-| sche Ordnung auf den Krieg berechnet. Die Brgerschaft war 1 nach ihrem Gewerbe und ihrem Wohnplatze in Znfte einge-theilt, und hiernach die Brgerwehr geordnet und geregelt. ! Sobald nun eine Gefahr der Vaterstadt drohete, versammelte sie sich, jede Zunft an ihrem Platze und zu ihrem Banner, ! und alle zogen vereint zum Kampfe aus. Wetteifer entflammte ; ihre Tapferkeit; denn sobald es die Ehre und die Freiheit der | eigenen Vaterstadt galt, war jeder Brger reich an Muth und Blut. Und nicht blo zur Vertheidigung nahm er seine Waf-fen, sondern auch zum Angriffe nach erlittenem Unrechte. Aber i auch unter den Brgern derselben Stadt entstanden oft heftige j Unruhen und blutige Auftritte. Die alten vornehmen Fami-| lien der Stadt, die nach Weise der alten Rmer Patricier ! genannt wurden, hatten auch den Stolz und den Mermuth derselben angenommen. Sie hatten die ganze Verwaltung und Regierung an sich gerissen und die Znfte von jeder Theil-nhme ausgeschlossen. Hierber kam es oft zu lrmenden Auf-! tritten wie in dem alten Rom, und die Unruhen legten sich nicht eher, als bis anch sie in den stdtischen Angelegenheiten eine Stimme bekamen. Die freien Verfassungen der meisten stdtischen Gemeinden weckten vaterlndischen Sinn und Br-gertugend, so da die Städte allmlig der Sitz der Kraft, der Bildung und eines gesitteten Lebens wurden, während der Rit-terstand von seiner durch die Kreuzzge herbeigefhrten Hhe immer mehr hinabsank. Die Rathhuser, die gothischen Dom-kirchen und die mit Erkern versehenen Wohnhuser der meisten deutschen Städte zeugen von der Kraft, dem Wohlstande und der Bildung der Brger, die nicht blo mit den Erzeugnissen
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